Schacht und Höhle an der Ardèche

Die diesjährige Tour in den sonnigen Süden Frankreichs an die Ardèche sollte wieder durch einige Wasserhöhlen geprägt sein, nachdem in den letzten Jahren das Interesse immer weiter gestiegen war. Da alle aus dem Freundeskreis und die studentischen Teilnehmer aus dem Unisport-Kurs „Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung“ der TU Dresden gut mit Neopren ausgestattet waren, starten wir motiviert mit der Grotte du Runladou. Hier hatten wir schon alles angetroffen, von ausschließlich wassergefüllten Gängen bis zum langen Abstiegen, mehrere Meter unter dem höchsten Wasserniveau. Auch dieses Jahr war reichlich Wasser vorhanden, gerade ausreichend um schwimmend bis in den ‚Salle du Luc‘ zu gelangen.

Nicht nur Wasserhöhlen, sondern auch viel Schacht standen in diesem Jahr auf dem Programm. Mit der ganzen Gruppe konnten wir u.a. die Aven des Oublis befahren, die sich ab dem ersten Schachtboden in einen Bereich mit großen Räumen und sehnswertem Tropfstein, und einen zweiten Schachtabschnitt aufteilt. Perfekt auch für eine etwas größere Gruppe, bei der man sich am Schachtkopf immer mal wieder begegnet. Oberhalb des malerischen Örtchens Tharaux und der Cèze gelegen, ist allein der Zustieg eine Reise wert. Aber auch in kleineren, geteilten Gruppen konnten wir tiefere Schachthöhlen befahren; nach vielen Jahren mal wieder mit einen Blick in die Aven du Marteau und zeitgleich in das System Rochas–Midroï werfen. Leider war der komplette Durchstieg zur Midroï, und damit auf Flussniveau der Ardèche, am Ende durch 20 fehlende Seilmeter knapp verwehrt, reizt aber umso mehr für die kommenden Jahre.

Sicherlich werden wir in den nächsten Jahren wiederkommen. Nicht nur, damit das Kanu fahren nicht zu kurz kommt, sondern auch, um die vielen noch lockenden Schacht- und Wasserhöhlen zu befahren. Bei so sonnigem und schönen Wetter wie in diesem Jahr fällt eine Rückkehr in den Süden Frankreichs nicht schwer.

Wasserhöhlen an der Ardeche

Als Freundeskreis des Dresdener Unisport-Kurs „Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung“ waren viele ehemalige und aktive Kursteilnehmer unterwegs in den Süden Frankreichs. Dass die diesjährige Ostertour an die Ardèche uns viel Wasser bescheren wird, war schon bei der oblgatorischen Wanderung vom Camping Platz zum Pont d’Arc offensichtlich. Hangrutschungen und Hochwasser hatten die Wege teilweise unpassierbar gemacht. Besonders dass aus dem Quelltopf der Foussoubie reichlich Wasser austrat, stimmt uns optimistisch und musste mit einem Bad in der Ardeche sogleich getestet werden.

Nachdem wir sie im letzten Jahr dann endlich befahren hatten, war in diesem Jahr der Ausbau der „Aven de l’EPMM“ mit Bohrhaken ein Highlight. Das Setzen der Bohrlöcher verlief Dank zweier Akku-Bohrschrauber recht zügig. Etwas Geduld und ein stabiler Standplatz waren pro Loch dann doch notwendig, und die Akkus am Ende ausgesaugt. Im Bereich des Schachtkopfs klebten wir die Haken mit Kartuschenmörtel ein, da nur hier die angebrochene Kartusche schnell genug von Loch zu Loch weitergegeben werden konnte. Im unteren Verlauf des Schachts verwendeten wir Glaskartuschenmörtel der pro Loch zwar aufwendiger ist, sich aber insgesamt am besten und sichersten verarbeiten ließ.

Das Thema Wasserhöhle vom ersten Tag wurde von allen begeistert aufgenommen. Das ausgedehnten Kluftsystem der „Goule de Foussoubie“ kann über ein großes Mundloch befahren werden. Ein steter Wechsel aus kurzem Abseilen in Wasserfällen und halbhoch wassergefüllten Gängen setzt sich über weite Strecken fort, immer begleitet vom konstanten Rauschen des Wassers. Uns war die Befahrung lang genug und am ersten echten Siphon Schluss. Damit die Freude am Wasser nicht zu kurz kommt, wollten wir zur „Grotte des Fées„, diesmal aus dem Tal der Cèze beginnend. Dank des großzügigen Ausbaus mit Bohrhaken und einigen Fixseilen kann diese gemischte Wasser- und Schachthöhle auch von unten befahren werden. Der Wasserstand war genau richtig, um die Schwimmstrecken auszukosten und durch den offenen Siphon bis in die Hauptteile und zum „Lac d’été“ zu gelangen. Der Aufstieg im nassen Neopren durch den 100 m-Schacht der „Aven Grégoire„, dem zweiten Ausgang des Höhlensystems, blieb uns diesmal erspart.

Auch im kommenden Jahr wird es uns wieder an die Ardèche ziehen, in alt bekannte und neue, spannende Höhlen. Nach dem erfolgreichen Ausbau mit Bohrhaken werden wir, in Abstimmung mit den lokalen Vereinen, weitere Schachthöhlen angehen. Vielleicht wird es auch eine Tour mit größerem Fokus auf (tiefe) Schächten und weniger Neopren auf der Haut.

Hurrikan Matthew über Haiti – Unterstützung in OpenStreetMap

Deutlich weniger beachtet als die verheerenden Erdbeben im Jahr 2010 waren Haiti und weitere karibische Inselstaaten dieses Jahr vom Hurrikan Matthew betroffen. In OpenStreetMap gab es wieder eine breite Unterstützung zum Erstellen rudimentärer Karten der besonders betroffenen Regionen, um Hilfsorganisationen die Planung und Logistik zu erleichtern. Die meisten Karten wurden vom internationalen Roten Kreuz abgefordert und konzentrierten sich auf die Tiburon-Halbinsel und die Île de la Gonâve.

HOT Tasking Manager #2230Auf der Île de la Gonâve wurde die gesamte Karte anhand aktueller Luftbilder neu erstellt, da die Insel durch kleine, einzelstehende Siedlungen geprägt ist und vor allem das Erfassen der verstreuten Gebäude notwendig war. Wie auch schon für den Taifun Haiyan auf den Philippinen konnte ich hier einiges an Kartenmaterial beitragen und insbesondere Prüfung und Freigabe einzelner Kartenabschnitte im HOT Tasking Manager übernehmen.

 

Höhlen an der Ardèche

Auch in diesem Jahr haben wir in der Karwoche Zeit für eine gemeinsame Höhlentour in Südfrankreich gefunden. Mit dabei waren die Höhlenfreunde der Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung der TU Dresden und der Höhlenrettung Sachsen. Bevor es in die erste natürlich Höhle ging stand der Besuch des Nachbaus der Grotte Chauvet auf dem Programm, die im vergangenen Jahr ein paar Tage nach unserer Tour eröffnet wurde. Dieser ist sehr beeindruckend und gut gelungen; selbst mit einiger Erfahrung fühlt es sich dank Klimatisierung und gedämpften Licht sehr realistisch an. Die Begeisterung für Höhlen scheint schon vor Jahrtausenden die Menschen an solch mystische Orte zu ziehen.

Neben ein paar Klassikern, wie der „Grotte de la Barbette“ und der „Aven des Pèbres“,  stand die „Aven de l’EPMM“ auf unserer Befahrungsliste. Häufig diente der Aufriss dieser unverzweigten Schachthöhle im Rahmen des Uni-Sportkurs als Beispiel für den Schachtausbau mit Umstiegstellen. Nun wollten wir endlich das Original befahren, brauchten aber deutlich weniger Fixpunkte als immer von uns eingezeichnet. Als weiteres Highlight wollten wir die Wasserhöhle „Le Runladou“ erneut befahren, nachdem im Jahr 2013 bis auf den letzten Saal kaum Wasser zu finden war. Diesmal überraschte uns gleich nach dem Einstiegsschacht eine langgezogene Seenlandschaft, die mit Neopren zum Planschen einlud. Alle tieferen Teile und verbundenen Räume waren durch einen Siphon gesperrt.

Um das reichliche Wasser auszunutzen fuhren wir zur „Fontaine de Champclos„, in deren Hauptraum „Salle du Mont Blanc“ man über einen Wasserfall abseilen kann. Ein anderer Teil der Gruppe nutzte die Zeit, um die hinteren eher verzweigten Teile zu erkunden. Auch diese Befahrung lohnte sich wieder, allein durch den Einstieg mit Gullideckel am künstlichen Zugang. Auf Empfehlung suchten wir die neue „Aven Armédia„, gleich in der Nähe zu Pèbres. So neu schien diese nicht zu sein und wurde am Wochenende durch viele Speleos der umliegenden Clubs Nimes und Alés besucht. Am zentrale Schacht, der in die tieferen und sehr schön geschmückten Räume führt, bildete sich ein Rückstau und stoppte uns etwas.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Jahr. Die Kartensituation und die Zustiege haben sich, auch aufgrund der intensiven Pflege in Openstreetmap, deutlich verbessert und wir verlieren weniger Zeit mit dem Suche. Das Gebiet hält weiterhin viele spannende uns unbekannte Höhlen bereit.

Höhlen im Département Ardèche und Gard

Nach einjährige Pause hat es uns dieses Jahr wieder in den Süden Frankreichs gezogen. Mit einigen Teilnehmern aus dem Kurs Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung an der TU Dresden und zusammen mit einem Großteil der Höhlenrettung Sachsen ging es zu unserem allseits beliebten Lager in Vallon-Pont-d’Arc. Ideal gelegen zur Höhlenbefahrung, für kleine Wanderungen und mit guter Anbindung an die Infrastruktur.

Dieses Jahr stand der wiederholte Versuch an, das System „Grégoire-Fées“ bei Tharaux durch die Schachthöhle „Aven Grégoire“ bis zum Wasseraustritt an der „Grotte des Fées“ zu befahren. Zuvor hatte uns der hohe Wasserstand im mittleren Siphon hinter dem Grand Salle gestoppt und zum Aufstieg in kompletter Neoprenausstattung gezwungen. Diesmal waren drei Tage möglich; am ersten konnten ein Teil der Gruppe von oben einbauen, am zweiten ein anderer Gruppenteil unfreiwillig von unten das Réseau Bienfait befahren, um dann am dritten Tage und im zweiten Anlauf das Seilmaterial wie geplant von unten nach oben wieder auszubauen.

Nachdem nun schon viel in Neopren unterwegs, war die lange ersehnte Befahrung des Wassersystems „Event de Peyrejal“ ein weiters Highlight. Die an eine U-Bahn erinnernden Tunnel standen schon lange auf der Liste für eine ausgedehnte Wanderung unter Tage. Anfängliche Schwierigkeiten den künstlichen Eingang zu finden, obwohl wir zum Teil wenige Meter daneben standen, verkürzten die Tour leider ein wenig. Das ausgedehnte Röhren- und Horizontalkluftsystem erinnert an die Hessenhauhöhle, jedoch ohne Siphons und dadurch auch ohne Tauchgänge über weite Teile erreichbar. Mit etwas mehr Zeit werden wir die Peyrejal sicherlich noch ausgiebiger befahren.

Wasser und Höhle auf der Schwäbischen Alb

Trotz des recht feuchten Sommers 2014 sind wir auch dieses Jahr für eine Wochenendexkursion zu (Wasser-)Höhlen auf der Schwäbsichen Alb aufgebrochen. Und davon gab es reichlich, sodass insbesondere in der Falkensteiner Höhle für uns schon am ersten Siphon verschlossen war. Eigentlich als Highlight für die zahlreich vom Kurs „Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung“ angereisten Dresdner, schwenkten wir lieber auf die Gustav-Jakob-Höhle und Roßgallschacht um, bei deutlich angenehmeren Wasserstand.

Damit waren eher Schachthöhlen angesagt und wir machten uns auf die Suche nach dem Mundloch des Eichbergschachts. Der versprochen See im größten Raum war leider entgegen der sonstigen Wassermengen trocken, aber die Verbruchräume und der Abstieg selbst sehenswert. Als weitere Schachthöhle wurde der Todtsburger Schacht befahren, der in unmittelbarer Nähe zur Eisenbahn-Neubaustrecke Ulm-Wendlingen liegt und vielleicht in den kommenden Jahren nicht mehr einfach zugänglich sein wird. Leider scheiterte der Direktabstieg an unseren Körpermaßen, wobei auch der normale Abstieg in die untere Halle die ein oder andere spaßige, engere Stelle bereithält.

Zinselhöhlentreffen 2014

Auch in diesem Jahr waren wir wieder beim Zinselhöhlentreffen in Rauenstein / Meschenbach vertreten. Das Wetter war beständig und wir konnte alle Abende am Lagerfeuer genießen.

Mit ausreichend Personen konnten wir auch dieses Jahr die Grabungsaktion am Fuchsloch unterstützen. Parallel dazu begleitete Thilo das Team von „MDR vor Ort“ bei der Befahrung der Rauensteiner Höhle im Rahmen der Jubiläumssendung der Feengrotten. Hier wurden ein paar Eindrücke einer richtigen Höhle eingefangen. Am folgenden Tag stand auch für den Rest die Rauensteiner Höhle auf dem Programm. Diesmal ausführlich und mit allen Highlights. Um den Mangel an Seiltechnik auszugleichen, wurde abends noch eine Seilbahn nahe der Zinselhöhle aufgebaut, sehr zum Spaß aller größerer und kleinerer Höhlenforscher.

Wintertour im Thüringer Wald

Da der Winter dieses Jahr fast überall etwas sommerlastig ausgefallen ist, wurde die Wintertour weniger aufwendig gestaltet. Der Thüringer Wald sollte trotzdem noch genügend Schneereserven bieten, um durch den Winterwald zu stapfen oder ein paar Runden mit den Langläufern zu drehen.

Rund um den Schneekopf und Schmücke lagen auf den obersten 200 Höhenmetern ein paar Zentimeter Schnee. Und damit war unsere Herberge in der Neuen Gehlberg Hütte noch richtiggehend eingeschneit. Schon bei der Wanderung auf dem Rennsteig nach Oberhof schaute Wiese oder Waldboden durch. Der letzte Schnee wurde beständig von der Sonne dahingerafft; umso schöner war das Ski fahren im Sonnenschein.

In Abwechselung zu den letzten Jahren war im Bereich rund um Oberhof die Abdeckung in OpenStreetMap hervorragend. Die erfasst Wege und Pfade gingen deutlich über Wanderkarten hinaus. In vielen touristischen Regionen Deutschlands wird bald kein verbessernder Beitrag zu den Karten mehr möglich sein.

Taifun Haiyan / Yolanda – Kartenmaterial durch OpenStreetMap

Der Taifun Haiyan bzw. Yolanda ist über die Philippinen gezogen und hat zusammen mit einer Sturmflut beträchtliche Schäden angerichtet. Neben der finanziellen Unterstützung die man leisten kann, gab es ähnlich zu anderen Naturkatastrophen wieder eine verstärkte Mitarbeit in OpenStreetMap. Das Wiki bietet einen Überblick zur Berichterstattung und staatlichen und anderen Hilfsorganisationen, die nachweislich auf das frei verfügbare Kartenmaterial zurückgreifen.

Der Stand der OpenStreetMap-Karten war insbesondere auf den entlegeneren Inseln der Philippinen kaum ausreichend, um ein groben Überblick der Infrastruktur zu erhalten. Durch die intensive Arbeit in diesem Gebiet konnten der Stand vor der Naturkatastrophe aufgearbeitet und zum Teil auch der Grad der Zerstörung nach dem Durchzug des Taifuns erfasst werden. Ich habe mich dabei hauptsächlich auf die Camotes-Inseln konzentriert, die zuvor kaum erfasst waren.

osm_camotes

Die Aufgabenteilung per OSM Tracking Manager funktionierte sehr gut, sodass innerhalb weniger Tage auf der gesamte Inselgruppe die Verkehrsinfrastruktur, Siedlungen und teilweise einzelne Bauwerke erfasst wurden. Leider stehen trotz diverser freier Quellen nicht für alle Gebiete hoch aufgelöste und wolkenfreie Luftbilder zur Verfügung, sodass die Karte weiterhin Lücken aufweisen wird.

Wasserhöhlen auf der Schwäbischen Alb

Nach einer ersten Vorerkundung im letzten Jahr war das Interesse an wasserführenden Höhlen auf der Schwäbischen Alb geweckt. Diesmal personenstark unterstützt durch Teilnehmer des Kurses „Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung“ der TU Dresden haben wir im Werkmannhaus des DAV Quartier bezogen.

Auf Einladung der Höhlenforscher der ARGE Blaukarst bekamen wir die Möglichkeit die spektakuläre Hessenhauhöhle zu befahren. Der schmale Zugang über eine verbrochene Doline ließ kaum die Dimensionen der aktiv wasserführenden Teile erahnen, die das Blautopfsystem speisen. Leider wurde die Freude am Wasser durch eine hohe E. coli-Belastung Dank der Laichinger Kläranlage getrübt.