Auch in diesem Jahr haben wir in der Karwoche Zeit für eine gemeinsame Höhlentour in Südfrankreich gefunden. Mit dabei waren die Höhlenfreunde der Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung der TU Dresden und der Höhlenrettung Sachsen. Bevor es in die erste natürlich Höhle ging stand der Besuch des Nachbaus der Grotte Chauvet auf dem Programm, die im vergangenen Jahr ein paar Tage nach unserer Tour eröffnet wurde. Dieser ist sehr beeindruckend und gut gelungen; selbst mit einiger Erfahrung fühlt es sich dank Klimatisierung und gedämpften Licht sehr realistisch an. Die Begeisterung für Höhlen scheint schon vor Jahrtausenden die Menschen an solch mystische Orte zu ziehen.
Neben ein paar Klassikern, wie der „Grotte de la Barbette“ und der „Aven des Pèbres“, stand die „Aven de l’EPMM“ auf unserer Befahrungsliste. Häufig diente der Aufriss dieser unverzweigten Schachthöhle im Rahmen des Uni-Sportkurs als Beispiel für den Schachtausbau mit Umstiegstellen. Nun wollten wir endlich das Original befahren, brauchten aber deutlich weniger Fixpunkte als immer von uns eingezeichnet. Als weiteres Highlight wollten wir die Wasserhöhle „Le Runladou“ erneut befahren, nachdem im Jahr 2013 bis auf den letzten Saal kaum Wasser zu finden war. Diesmal überraschte uns gleich nach dem Einstiegsschacht eine langgezogene Seenlandschaft, die mit Neopren zum Planschen einlud. Alle tieferen Teile und verbundenen Räume waren durch einen Siphon gesperrt.
Um das reichliche Wasser auszunutzen fuhren wir zur „Fontaine de Champclos„, in deren Hauptraum „Salle du Mont Blanc“ man über einen Wasserfall abseilen kann. Ein anderer Teil der Gruppe nutzte die Zeit, um die hinteren eher verzweigten Teile zu erkunden. Auch diese Befahrung lohnte sich wieder, allein durch den Einstieg mit Gullideckel am künstlichen Zugang. Auf Empfehlung suchten wir die neue „Aven Armédia„, gleich in der Nähe zu Pèbres. So neu schien diese nicht zu sein und wurde am Wochenende durch viele Speleos der umliegenden Clubs Nimes und Alés besucht. Am zentrale Schacht, der in die tieferen und sehr schön geschmückten Räume führt, bildete sich ein Rückstau und stoppte uns etwas.
Wir freuen uns schon auf die nächsten Jahr. Die Kartensituation und die Zustiege haben sich, auch aufgrund der intensiven Pflege in Openstreetmap, deutlich verbessert und wir verlieren weniger Zeit mit dem Suche. Das Gebiet hält weiterhin viele spannende uns unbekannte Höhlen bereit.