Als Freundeskreis des Dresdener Unisport-Kurs „Einseiltechnik zur Höhlenbefahrung“ waren viele ehemalige und aktive Kursteilnehmer unterwegs in den Süden Frankreichs. Dass die diesjährige Ostertour an die Ardèche uns viel Wasser bescheren wird, war schon bei der oblgatorischen Wanderung vom Camping Platz zum Pont d’Arc offensichtlich. Hangrutschungen und Hochwasser hatten die Wege teilweise unpassierbar gemacht. Besonders dass aus dem Quelltopf der Foussoubie reichlich Wasser austrat, stimmt uns optimistisch und musste mit einem Bad in der Ardeche sogleich getestet werden.
Nachdem wir sie im letzten Jahr dann endlich befahren hatten, war in diesem Jahr der Ausbau der „Aven de l’EPMM“ mit Bohrhaken ein Highlight. Das Setzen der Bohrlöcher verlief Dank zweier Akku-Bohrschrauber recht zügig. Etwas Geduld und ein stabiler Standplatz waren pro Loch dann doch notwendig, und die Akkus am Ende ausgesaugt. Im Bereich des Schachtkopfs klebten wir die Haken mit Kartuschenmörtel ein, da nur hier die angebrochene Kartusche schnell genug von Loch zu Loch weitergegeben werden konnte. Im unteren Verlauf des Schachts verwendeten wir Glaskartuschenmörtel der pro Loch zwar aufwendiger ist, sich aber insgesamt am besten und sichersten verarbeiten ließ.
Das Thema Wasserhöhle vom ersten Tag wurde von allen begeistert aufgenommen. Das ausgedehnten Kluftsystem der „Goule de Foussoubie“ kann über ein großes Mundloch befahren werden. Ein steter Wechsel aus kurzem Abseilen in Wasserfällen und halbhoch wassergefüllten Gängen setzt sich über weite Strecken fort, immer begleitet vom konstanten Rauschen des Wassers. Uns war die Befahrung lang genug und am ersten echten Siphon Schluss. Damit die Freude am Wasser nicht zu kurz kommt, wollten wir zur „Grotte des Fées„, diesmal aus dem Tal der Cèze beginnend. Dank des großzügigen Ausbaus mit Bohrhaken und einigen Fixseilen kann diese gemischte Wasser- und Schachthöhle auch von unten befahren werden. Der Wasserstand war genau richtig, um die Schwimmstrecken auszukosten und durch den offenen Siphon bis in die Hauptteile und zum „Lac d’été“ zu gelangen. Der Aufstieg im nassen Neopren durch den 100 m-Schacht der „Aven Grégoire„, dem zweiten Ausgang des Höhlensystems, blieb uns diesmal erspart.
Auch im kommenden Jahr wird es uns wieder an die Ardèche ziehen, in alt bekannte und neue, spannende Höhlen. Nach dem erfolgreichen Ausbau mit Bohrhaken werden wir, in Abstimmung mit den lokalen Vereinen, weitere Schachthöhlen angehen. Vielleicht wird es auch eine Tour mit größerem Fokus auf (tiefe) Schächten und weniger Neopren auf der Haut.